Zufällige Zitate: Glück, Unglück, Kreativität

Foto: mendhak via flickr

“Schreiben gilt als Beruf, aber ich glaube nicht, dass es ein Beruf ist. Ich glaube, dass jeder, der nicht Autor sein muss, der glaubt, er kann etwas anderes machen, etwas anderes machen sollte. Schreiben ist kein Beruf, sondern eine Berufung des Unglücklichseins. Ich glaube nicht, dass ein Künstler je glücklich sein kann.”
Georges Simenon (1955), The Paris Review Interviews, Volume 3, Edinburgh, Canongate Verlag, S. 21-22.

“Mich hat die Kultfigur des Gequälten Künstlers nie angezogen – auch nicht während der Adoleszenz, als diese Figur auf romantisch gestimmte Mädchen, wie ich eines war, besonders sexy und verlockend gewirkt hat. Aber sie hat mich damals nicht gereizt und auch heute noch reizt sie mich nicht. Was ich bereits an Schmerz gesehen habe, reicht aus, vielen Dank, und ich melde mich nicht, um mehr davon zu bekommen. Außerdem habe ich genügend Kontakt mit geistig verwirrten Menschen gehabt, um Wahnsinn nicht sentimentalisieren zu müssen. Und mehr noch, ich habe in meinem eigenen Leben genug Zeiten von Depression, Angst und Scham durchlebt, um zu wissen, dass solche Erfahrungen für mich nicht besonders produktiv sind. … In den Zeiten von Unglück und Instabilität habe ich bemerkt, dass mein kreativer Geist verkrampft und erstickt wird. Ich habe gemerkt, dass es für mich fast unmöglich ist zu schreiben, wenn ich unglücklich bin.”
Elizabeth Gilbert, Big Magic, New York: Riverhead Books, 2015, S. 213-214.

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