Chinas Schachhoffnung Wei Yi: Ein paar Zahlen, zwei Partien

weiyi_teaserVielen gilt der Chinese Wei Yi als Kandidat für den Weltmeistertitel. Das hat Gründe. Am 1. März 2013 wurde der am 2. Juni 1999 geborene Wei Yi im Alter von 13 Jahren, 8 Monaten und 23 Tagen beim Turnier in Reykjavik der damals jüngste Großmeister der Welt und viertjüngster Großmeister aller Zeiten. Nur Sergey Karjakin (12 Jahre, 7 Monate, 0 Tage, damals Ukraine, jetzt Russland), Parimarjan Negi (13 Jahre, 4 Monate, 22 Tage, Indien) und Magnus Carlsen (13 Jahre, 4 Monate, 27 Tage, Norwegen) schafften es schneller zum Titel. Am Tag seines Titelgewinns, am 1. März 2013, hatte Wei Yi eine Elo-Zahl von 2526, zwei Jahre und zwei Monate später, am 1. Mai 2015, kommt der Chinese bereits auf 2718 Punkte. Damit ist er die neue Nummer eins bei den Junioren und die Nummer 33 der Weltrangliste. Das Jahr 2015 lief bislang gut für den chinesischen Junggroßmeister – sehr gut.

In den ersten vier Monaten des Jahres spielte Wei Yi vier Turniere oder Wettkämpfe. Im Januar gewann er beim Traditionsturnier in Wijk aan Zee das Challengers mit 10,5 aus 13, und im Februar landete er beim starken Open in Gibraltar mit 7,5 aus 10 auf dem geteilten 3. bis 11. Platz. Im März folgte der prestigeträchtige Länderkampf der beiden neuen Schachsupermächte China und Indien im indischen Hyderabad. Der Kampf wurde an vier Brettern doppelrundig nach Scheveninger System ausgetragen, China gewann 18 zu 14, Wei Yi holte 4,5 aus 8.

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Wei Yi beim Turnier in Wijk aan Zee 2015 (Foto: Alina l’Ami)

Ende April stand dann die Mannschaftsweltmeisterschaft im armenischen Tsaghkadzor auf dem Programm. China gewann Gold, Wei Yi spielte an Brett vier und wurde mit 7 aus 9 bester Spieler des Turniers.

Insgesamt spielte der chinesische Junggroßmeister in den ersten vier Monaten des Jahren 2015 vierzig Partien. 21 davon gewann er, 17 endeten Unentschieden, 2 hat er verloren. Besonders die Weißbilanz des Chinesen kann sich dabei sehen lassen: In 20 Partien kommt er auf 14 Siege, 5 Unentschieden und eine Niederlage.

In der folgenden Partie gegen den Ägypter Mohamed Ezat, die bei der Mannschaftsweltmeisterschaft gespielt wurde, demonstriert Wei Yi gute Vorbereitung und taktisches Geschick.

Die Partie gegen den Kubaner Juri Gonzalez Vidal, die ebenfalls bei der Mannschaftsweltmeisterschaft gespielt wurde, zeigt, dass man oft auch ein bisschen Glück braucht, um herausragende Ergebnisse zu erzielen.

Siehe auch: Strategeme – Das Geheimnis des chinesischen Schachs?

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