Im April wurden eine Reihe interessanter Partien gespielt, dafür sorgten die Bundesliga-Endrunde und das insgesamt allerdings dann doch recht friedliche Gashimov Memorial in Shamkir. Doch eine Partie war im letzten Monat ganz besonders bemerkenswert: Richard Rapport gegen Vincent Keymer, gespielt am 2. April 2018, in der letzten Runde des Grenke Opens in Karlsruhe. Der erst 13-jährige Keymer gewann diese Partie und damit auch das Grenke Open, das größte offene Turnier Europas. 15.000 Euro Preisgeld und eine GM-Norm gab es außerdem. Keymer gilt als das größte Schachtalent Deutschlands und als eines der größten Schachtalente der Welt und sein Sieg im Grenke Open ist vielleicht das beste Turnierergebnis, das ein 13-jähriger je erzielt hat.
Die Partie selbst hatte einen eigenartigen Rhythmus. In einem Abgelehnten Damengambit provozierte Keymer Rapport zu einem Figurenopfer, nach dem der schwarze König völlig exponiert stand und das Matt nur noch eine Frage der Zeit und einiger präziser Züge schien. Doch so einfach war es nicht. Keymer parierte alle weißen Drohungen und wanderte mit seinem König von g8 nach c6, um dann zurückzuschlagen und sich mit einem Gegenangriff auf den Linien am Königsflügel zu revanchieren. Und bei diesem Gegenangriff hatte der weiße König weniger Glück als sein schwarzer Kollege. Auch der weiße König wollte sich am Damenflügel in Sicherheit bringen, aber schaffte es nur bis zur d-Linie.