Optimismus ist besser: Angriffsschach mit Baskaran Adhiban

Optimisten, so glauben Glücksforscher, können Rückschläge besser verkraften als Pessimisten. Wenn etwas schiefgeht, nimmt der Pessimist das gerne persönlich und sieht seine Weltsicht bestätigt, während der Optimist Pleiten, Pech und Pannen für Ausnahmen und unglückliche Zufälle hält und weiter an all die Möglichkeiten glaubt, die die Zukunft bietet. Zuviel Optimismus kann im Schach zu Leichtsinn führen und schädlich sein, aber gesunder Optimismus hilft. Ein gutes Beispiel dafür lieferte der indische Großmeister Baskaran Adhiban beim Tata Steel Turnier 2017 in Wijk aan Zee.

Adhiban begann das Turnier als Letzter der Setzliste und so spielte er am Anfang auch: nach vier Runden hatte er mit zwei Remis und zwei Niederlagen gerade Mal einen mageren Punkt auf dem Konto. Doch dann drehte er auf: In Runde fünf spielte er das erste Mal in seinem Leben mit Schwarz Französisch und dieser Mut brachte ihm einen Sieg gegen Sergey Karjakin.

In Runde sechs überraschte er Wesley So mit dem Königsgambit und erhielt eine sehr gute Stellung, die dann allerdings Remis wurde. Adhiban spielte das ganze Turnier hindurch unverdrossen optimistisch und landete nach 13 Runden mit 7,5 Punkten zusammen mit Levon Aronian und Wei Yi auf dem geteilten dritten bis fünften Platz, hinter Turniersieger Wesley So und dem Zweitplatzierten Magnus Carlsen. Nach Wertung wurde Adhiban sogar Dritter.


Adhiban Baskaran beim Tata Steel Turnier Wijk aan Zee 2017 (Foto: Alina l’Ami)

Schon als Jugendlicher spielte Adhiban unbekümmert und stark. Ein Beispiel dafür liefert die folgende hübsche Angriffspartie gegen den holländischen Großmeister Sergei Tiviakov, der nur sehr selten verliert und als ausgesprochener Theoriekenner gilt. Als die Partie gespielt wurde, war Adhiban 16 Jahre alt, aber viel Respekt vor seinem renommierten Gegner zeigte er nicht.

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