Lasker gegen Teichmann: Eine einseitige Bilanz

emanuel_lasker_teaserEmanuel Lasker, der einzige deutsche Schachweltmeister und mit 27 Jahren Amtszeit Rekordhalter auf dem Weltmeisterthron, wurde an einem ganz besonderen Tag geboren. Am Heiligabend, genauer gesagt am 24. Dezember 1868. Zufällig auch das Geburtsdatum von Richard Teichmann, ebenfalls ein starker deutscher Schachspieler. Doch so gut Teichmann auch war, so scheint Lasker doch mit noch ein wenig mehr Talent beschenkt worden zu sein. Oder zumindest mit mehr Ehrgeiz.

Denn der scheint bei Teichmann nicht so ausgeprägt gewesen zu sein wie bei Lasker. So liest man im Wikipedia-Eintrag über Richard Teichmann: „Ein bedeutendes Turnier gewann er nur einmal in seinem Leben. Das war 1911 in Karlsbad, wo er viele namhafte Meister hinter sich ließ. Außerdem gewann er Wettkämpfe gegen Frank Marshall, Jacques Mieses und Rudolf Spielmann. Ein Match gegen Alexander Aljechin endete unentschieden. Häufig belegte er wegen seiner Vorliebe für friedliche Remisen nur den 5. Platz – den letzten Platz, für den es üblicherweise ein Preisgeld gab. Deshalb wurde ihm auch der Spitzname „Richard V.“ gegeben. … Seine beste historische Elo-Zahl betrug 2744. Diese erreichte er im Januar 1912. Er lag zeitweilig auf Platz 5 der Weltrangliste.“

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Richard Teichmann (Foto: Wikipedia)

Auch in seinen Begegnungen mit Emanuel Lasker spielt die Zahl fünf eine Rolle. Denn laut ChessBase Megadatenbank spielten die beiden genau fünf Mal gegeneinander. Teichmanns „Vorliebe für friedliche Remisen“ traf bei Lasker dabei allerdings auf wenig Gegenliebe. Im Gegenteil: Der Weltmeister kannte kein Erbarmen, machte keine Geschenke und gewann alle fünf Partien. Die letzte und bekannteste beim Turnier in St. Petersburg 1909, ein Musterbeispiel für Laskers starke und energische Behandlung des Mittelspiels.

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